Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen


Mit Schnuller und Schlafsack
Dem plötzlichen Kindstod vorbeugen
mauritius images / ONOKY - Photononstop / Alamy / Alamy Stock Photos

Zum Glück ist die Rate des plötzlichen Kindstodes in Deutschland stark gesunken. Trotzdem gibt es immer wieder Fälle, in denen Eltern ihr Baby tot im Bettchen auffinden. Vorbeugemaßnahmen können Familien vor dieser Tragödie bewahren.

2020 noch 84 Kinder betroffen

Der plötzliche Kinds- oder Säuglingstod ereignet sich im ersten Lebensjahr. Er ist definiert als rascher Tod eines Säuglings, für den es keine bekannte Ursache gibt. Typisch ist, dass die Eltern das Kind tot im Bett auffinden. Im Jahr 1991 sind noch 1285 Kinder auf diese Weise verstorben. Seither ist die Anzahl der plötzlichen Kindstode (auch sudden infant death syndrome, kurz SIDS, genannt) um 93% zurückgegangen. 2020 wurden aber immer noch 84 solche tragischen Fälle verzeichnet.

So schlafen Babys sicher

Senken ließ sich die Häufigkeit des plötzlichen Kindstod-Rate vor allem durch Aufklärung der Eltern. Denn obwohl die Todesursache nicht klar ist, kennt man inzwischen einige Faktoren, die das Risiko erhöhen und gegen die man vorbeugen kann. Etliche Empfehlungen gelten inzwischen als gesichert und sollten den Eltern aller Neugeborenen vermittelt werden, fordern Kinder- und Jugendärzte. Sie haben die Maßnahmen in einer neuen Leitlinie zusammengestellt:

  1. Das Kind zum Schlafen auf den Rücken legen – und zwar auf eine horizontale, also eine gerade ausgerichter Unterlage. Untersuchungen haben gezeigt, dass ein schräg gestelltes Bett die Muskeln des Kind schneller ermüden lässt. Kommt es in eine missliche Position, kann es sich daraus nicht mehr so leicht befreien.
  2. Tagsüber das wache Kind mehrmals unter Aufsicht (!) für kurze Zeit auf den Bauch legen. Das fördert die motorische Entwicklung und den Muskelaufbau.
  3. Überwärmung vermeiden. Nachts sind 18° C ideal. Die Haut zwischen den Schulterblättern des Babys sollte sich warm, aber nicht verschwitzt anfühlen.
  4. Auf Kopfkissen, Fellchen, Nester, Bettumrandungen und größere Kuscheltiere verzichten. Sie könnten das Baby überdecken und die Atmung erschweren. Stattdessen besser einen Schlafsack benutzen. Dabei auf die richtige Größe achten.
  5. Das Kind zum Schlafen nicht fest einwickeln. Vor allem das sog. Pucken ist verboten. Bei dieser Wickeltechnik wird das Kind so fest in ein Tuch gewickelt, dass es sich nicht mehr bewegen kann. Das Ganze soll beruhigend wirken. Analysen haben jedoch gezeigt, dass das Pucken in Bauch- und Seitenlage die Gefahr für den plötzlichen Kindstod erhöht.
  6. Das Kind vor allem in den ersten sechs Monaten im Elternschlafzimmer, aber im eigenen Bettchen schlafen lassen. Dadurch sinkt Studien zufolge das Risiko für den plötzlichen Kindstod.
  7. Auf eine rauchfreie Umgebung achten und das Kind im ersten Lebensjahr mindestens vier bis sechs Monate stillen.
  8. Zum Schlafengehen einen Schnuller anbieten. Schnullergebrauch senkt nachgewiesenermaßen das Kindstod-Risiko, vermutlich, weil der Schnuller die oberen Atemwege aufhält. Entgegen der weit verbreiteten Ansicht bedroht das Schnullern den Stillerfolg nicht. Wer sich trotzdem darum sorgt, sollte zumindest ab der zweiten oder dritten Woche den Schlafschnuller anbieten.

Quelle: Leitlinie in der Monatsschrift Kinderheilkunde

Besuchen Sie uns auch bei

facebook

 

Sie erreichen uns auch unter
015730606710

News

Sommerhitze lässt Herzen flimmern

Hand hält Thermometer mit 45° C gegen den blauen Himmel

Achtung, Vorhof in Gefahr

Hitze kann viele Gesundheitsprobleme verursachen. Mit dabei sind Herzrhythmusstörungen. Schon ab 39° C Außentemperatur steigt das Risiko für Vorhofflimmern deutlich an.   mehr

Giftpflanzen, die über die Haut wirken

Großaufnahme der Blüten des blauen Eisenhuts.

Bloß nicht anfassen!

Manche Pflanzen im Garten sind so giftig, dass sie schon beim Anfassen Vergiftungen auslösen. Vor allem beim Riesen-Bärenklau, beim Eisenhut und bei der Engelstrompete sollte man vorsichtig sein.   mehr

6 Tipps gegen Stuhlinkontinenz
Frau mitteren Alters greift in einem Schrank mit Müslizutaten nach einem Glas mit Leinsamen. Leinsamen enthalten Quellstoffe, die die Stuhlkonsistenz regulieren können.

Alles unter Kontrolle

Obwohl rund 4 Millionen Menschen in Deutschland darunter leiden, ist Stuhlinkontinenz noch immer ein Tabu-Thema. Dabei gibt es viele Tipps, die dabei helfen, das Problem besser in den Griff zu bekommen.   mehr

Wie Schmerzgele die Umwelt belasten
Wie Schmerzgele die Umwelt belasten

Nicht einfach abwaschen

Statt schlucken einfach cremen – Schmerzgele mit Diclofenac helfen genau dort, wo sie gebraucht werden. Weil die Haut aber nur einen kleinen Teil des Wirkstoffes aufnimmt, landet der Rest im Abwasser. Für die Umwelt bleibt das nicht ohne Folgen.   mehr

Früherkennung für Eltern
Ein Vater hält ein schreiendes Baby im Arm. Er ist erschöpft und leidet vielleicht an einer peripartalen Depression

Jetzt mitmachen!

Mit den U-Untersuchungen wird sichergestellt, dass Entwicklungsprobleme und Krankheiten bei Säuglingen und Kindern früh festgestellt werden. Das Projekt UplusE bietet nun auch Eltern ein Screening an – auf psychische Belastungen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Kloster-Apotheke
Inhaberin Apothekerin Kerstin Gietzen
Telefon 07043/23 58 +4915730606710
E-Mail klosterapothekemaulbronn@t-online.de